Eine Bodenprüfung spart
Zeit und Geld!

Es gibt durchaus die Möglichkeit, mit einfachen Test's den Gartenboden zu prüfen. Wenn ich mir also Enttäuschungen, unnötige Geldausgaben und gar nicht notwendige Arbeit ersparen will, dann sollte ich meinen Gartenboden erst einmal testen, bevor ich zu gärtnern beginne. Ein chemisches Labor ist dafür nicht erforderlich. Mir genügen ein paar Utensilien aus dem Haushalt bzw. aus der Apotheke. Das ist alles.

Um den Zustand meines Boden's zu testen, stehen mir unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Wenn ich nicht auf Anhieb erkennen kann, um was für einen Boden es sich handelt, sollte ich zunächst einmal mit dem sogenannten Wasserglastest beginnen:
In ein großes Glas mit Schraubverschluß, es sollte ungefähr zu 75 % mit Waser gefüllt sein, gebe ich eine Handvoll gemischter Gartenerde. An verschiedenen Stellen in meinem Garten entnehme ich dazu aus ca. 20 bis 30 cm Tiefe ein wenig Erde und vermische diese gut miteinander. Auf diese Weise erhalte ich einen Durschnittswert. Nachdem ich das verschraubte Glas mit der darin befindlichen Erde kräftig durchgeschüttelt habe, lasse ich es nun eine Zeit lang stehen.(Seitenanfang)

Wenn ich es mit einem Sandboden zu tun habe, so sinkt dieser recht schnell auf den Boden des Glases. Das darüber befindliche Wasser ist dann verhältnismäßig klar.
Bei humosem Boden färbt sich das Wasser braun, es bleibt allerdings durchsichtig. Es bildet sich ein Bodensatz, die leichten Teilchen schwimmen an der Oberfläche.
Bei tonhaltigem Lehm setzt sich nur wenig am Glasboden ab. Das Wasser bleibt recht trübe.(Seitenanfang)

Die Säureprobe

Wenn ich nun wissen möchte, ob mein Gartenboden eventuell sauer ist, so benötige ich dafür Indikationsstäbchen. Diese sind in der Apotheke, in einer landwirtschaftlichen Genossenschaft oder auch in einem Gartenfachgeschäft erhältlich. Des Weiteren ist destilliertes Waser notwendig, das gibts heute schon in jedem Supermarkt.(Seitenanfang)

Destilliertes Wasser und Erde werden zu gleichen Teilen vermischt, es reicht eine Handvoll Erde. In die Flüssigkeit halte ich nun eins der Indikationsstäbchen und kann augenblicklich an der Farbskala den ph-Wert des Bodens ablesen. Mit einem idealen ph-Wert habe ich es zu tun, wenn er zwischen 6,5 und 7,5 liegt. Liegen die Werte unterhalb, so ist mein Boden zu sauer. Hier ist dann eine Verbesserung mit Algenkalk oder kohlensaurem Kalk angesagt. Liegt der Wert allerdings darüber, so ist mein Boden alkalisch. Am besten sollte ich ihn dann mit Laubkompost oder Torf, aber nur wenn kein anderes Material vorhanden ist, neutralisieren. Alternativ kann ich auch Tiermist aus einem Betrieb, in dem mit Sägemehl eingestreut wird, verwenden.(Seitenanfang)

Die Schlämmprobe

In erster Linie interessiert mich als Kleingärtner natürlich, wieviel an Humus in meinem Boden enthalten ist, wieviel an Sand und an Ton. Das kann ich mir nun mit der altbewährten Schlämmprobe sichtbar machen. Aus einer Tiefe von ca. 25 cm entnehme ich dem Boden zwei Hände voll Erdreich und gebe dies in ein großes 1-Liter Einmachglas. Dann wird noch bis zum Rand Leitungswasser hinzu gefügt und alles kräftig miteinander verrührt. Solange, bis keine Erdklumpen mehr in der Schlämmprobe zu sehen sind.
Bereits nach wenigen Minuten sinken Sand und kleine Steinchen auf den Grund des Glases. Ein paar Stunden später setzen sich dann auch die Ton- und Lehmteilchen dort ab. Oben schwimmen nun die Humusteilchen, die erst nach ein paar Tagen auf den Grund sinken. So ergibt mein Glas ein anschauliches Bild, aus dem ich die Zusammensetzung meines Bodens gut ablesen kann. Je dicker die Humusschicht - je besser der Boden.(Seitenanfang)

Die Krümelprobe

Auch die Krümelprobe gibt mir Aufschluß, über die Beschaffenheit meines Bodens. Hierbei gehe ich wie folgt vor. Aus einer Tiefe von ca. 20 cm entnehme ich eine Handvoll Erde und drücke diese jetzt mit der Faust fest zusammen. Drücke ich diesen Erdklumpen jetzt mit den Fingern leicht an, so zeigt er mir seine Beschaffenheit. Wenn er in unregelmäßigen Krümeln auseinanderfällt, ist der Boden gut. Zerfällt er mir in lauter kleine Sandkörner, ist der Boden zu leicht. Bleibt er andererseits zusammengeklumpt, ist der Boden zu schwer. Krümeliger Boden ist guter und lockerer Boden. Die angesprochenen Krümel sind unregelmäßig große Bodenteilchen, die mir einen optimalen Luft- und Wasserhaushalt ermöglichen. So kann die Erde nicht zusammen backen und hart werden wie Zement. Wenn sich nun statt der Krümel flache Plättchen bilden, so ist mein Boden nicht durchlässig genug. Wenn er mir in kleinen Körnern auseinanderfällt, dann ist er zu leicht und kann weder das Wasser noch die Nährstoffe halten. (Seitenanfang)

Die Humusprobe

Humus ist nicht gleich Humus. Auch hier gibt es unterschiedliche Seinszustände, je nachdem, wie weit die Verrottung inzwischen vorangeschritten ist. Zunächst einmal haben wir da den Dauerhumus, er bildet die Nährstoffreserve. Langsam aber ständig baut dieser Humus sich ab.
Nährhumus hingegen ist der Bestandteil, der meinen Pflanzen dauerhaft zur Verfügung steht. Rohhumus sind Bestandteile, wie der Name schon vermuten läßt, bei denen die Verrottung noch nicht abgeschlossen ist. Ist der Anteil an Rohhumus zu hoch, dann versauert mir der Boden. Mit der Humusprobe habe ich nun aber die Möglichkeit festzustellen, welche Art von Humus wo im Garten vorhanden ist. (Seitenanfang)

Im Herbst ist der richtige Zeitpunkt für diese Probe, da der Nährhumus bereits zum größten Teil von den Pflanzen aufgezehrt worden ist. Nun gebe ich einen Eßlöffel voll Erde in ein Glas und füge nocheinmal die dreifache Menge an Salmiakwasser (1 Teil Salmiakgeist und 3 Teile Wasser) hinzu. Erde und Salmiakwasser werden nun gut geschüttelt und im Anschluß durch ein Tuch oder einen Kaffeefilter gegossen.
Wenn das gefilterte Wasser klar ist, so habe ich es mit Dauerhumus zu tun. Eine dunkle Verfärbung läßt dagegen auf Roh-oder Nährhumus schließen. Wenn zuviel an Rohhumus da ist, muß ich mich darum kümmern, die Rotte zu beschleunigen. Das heißt: den Boden gut lüften, eventuell kalken und mit Kräuterjauche gießen. (Seitenanfang)