Die Gartengeräte und Werkzeuge
für den Schrebergärtner

Als erfahrener Gartenfreund weiß ich sehr wohl, welche Geräte ich für meine Arbeit benötige und wann und wo ich diese am vorteilhaftesten wie einzusetzen habe. Dieses Wissen erspart mir viel Zeit, die ich sonst mit Experimenten verbringen würde. Ein Garten-Neuling, der erst einmal auf seinem Grundstück steht und sich über die Gestaltung noch gar nicht so im Klaren ist, neigt leicht dazu, sich eine Menge an Arbeitsgeräten zuzulegen, die er zumindest am Anfang überhaupt nicht benötigt. Den vielen, ungezählten Ratschlägen von Verwandten, Freunden und Bekannten sei Dank. Deshalb ist es entscheidend zu wissen, welche Geräte denn nun tatsächlich für die anstehende Gartenarbeit in Betracht kommen und was erst zu einem späteren Zeitpunkt anzuschaffen ist. Das Ziel ist der Erfolg! (Seitenanfang)

Ich möchte damit beginnen, die sechs wichtigsten Grundgeräte und ihren Einsatz im Garten zu erläutern. Danach gehe ich dann zu den benötigten Schneidwerkzeugen und zusätzlichen Geräten über. Auch die Gerätepflege und Unterbringung kommt am Ende noch ausführlich zur Sprache. (Seitenanfang)

Der Spaten. Da wir davon ausgehen können, daß ungefähr ein Drittel aller Gartenarbeit auf das Graben entfällt, lege ich hier allergrößten Wert auf Qualität der Beschaffenheit, Festigkeit und Haltbarkeit. Sparen ist hier nun wirklich fehl am Platze. Billiges Werkzeug hat sich noch nie bezahlt gemacht. Ich bevorzuge für die Grabarbeit einen Spaten mit gerader Schneide. Nur bei ganz besonders gearteten Bodenverhältnissen kommt ein unten spitzauslaufender Spaten zum Einsatz. In erster Linie benötige ich den Spaten zum Graben, Holländern, Rigolen, Pflanzen von Bäumen und Sträuchern. Ich kann mit ihm Unkraut von Wegkanten abstechen und im Herbst das Land umgraben, damit es den Winter über in Schollen liegen bleibt. (Seitenanfang)

Die Grabgabel. Sie ist durchaus als eins der vielseitigsten und somit brauchbarsten Gartengeräte zu bezeichnen. Weil ihre vier verbreiterten, spitz auslaufenden Zinken weit aus müheloser in den Boden eindringen, als das ganze Spatenblatt, erleichtern sie mir oftmals die Arbeit des Grabens. Im Frühjahr dient sie dazu, die vom Herbst her grob umgeworfenen Schollen in ihrer Oberfläche zu zerkleinern. Dort, wo es lediglich darum geht, die Erde nur flach aufzulockern, mal eben durchzukratzen und mühelos durch einfaches Schütteln über die Zinken zu zerbröckeln, ist sie mir eine große Hilfe. Gerade für verunkrautete Gartenflächen ist die Grabgabel besonders wichtig! Wenn ich im Queckenland mit dem Spaten grabe, so vermehre ich die Quecken ungewollt durch Teilung. Zum selben Ergebnis komme ich auch bei anderen Unkräutern wie Giersch, Diestel, Ackerwinde und vielen anderen unerwünschten Pflanzenarten. Die Grabgabel fährt mit ihren Zinken zwischen die Wurzeln. So kann ich sie leicht herausholen und eben die Erde ausschütteln. Wenn Sie sich erst einmal an dieses vielseitige Gerät gewöhnt haben, dann werden Sie es sicher nicht mehr aus der hand geben. (Seitenanfang)

Die Forke (Mistgabel). Hier ist beim Kauf darauf zu achten, daß sie aus federndem Stahl besteht. Es gibt im Handel auch geschmiedete, eiserne Ausführungen, die für unseren Bedarf als Kleingärtner aber nicht in Betracht kommen. Im Grunde genommen ist die Forke in heutiger Zeit lediglich noch bei gewissen Arbeiten der Kleintierhaltung in Gebrauch. In den meisten Fällen läßt sie sich durch die Grabgabel ersetzen. Zu bedenken ist aber, daß an den weit aus breiteren Zinken der Grabgabel oftmals Mist, Laub und Unkrautmasse hängen bleiben. (Seitenanfang)

Die Schaufel. Wenn ich größere Mengen an Erdreich bewegen will, Kompoststoffe in die Karre zu laden sind oder die Komposthaufen wieder einmal umgesetzt werden müssen, dannist die Schaufel das richtige Werkzeug. Bei kleineren Mengen läßt sie sich zwar auch durch den Spaten ersetzen, aber bitte nur, wenn gerade keine Schaufel in der Nähe greifbar ist. Es ist Wert darauf zu legen, das die Schaufel langgestielt ist und die Massen beim Werfen auch los läßt. Im Handel sind da auch Schaufeln mit einem recht schrägen Blatt anzutreffen. Diese sind für unsere Gartenarbeit allerdings recht unbequem. (Seitenanfang)

Die Harke (Rechen). Mit Ausnahme des herbstlichen Umgrabens für den Winter ist ansonsten auch immer der anschließende Einsatz der Harke gefordert. Mit der Harke bereite ich die Beete auf die Pflanzug vor bzw. mache ich sie mit ihr saatfertig. Die frischen Setzlinge so wie auch die Sämlingspflanzen können in dieser ganz fein zerkrümelten und von Steinen und anderem Unrat befreiten Oberschicht auf das Vorzüglichste gedeihen. Beim Kauf achten wir darauf, eine eiserne Harke, aus einem Stück geschmiedet, fest an einem langen Stiel montiert, zu erhalten. So ist uns die Voraussetzung für sauberes und richtiges Harken gegeben. Mit einer wackeligen Harke die womöglich auch noch ausgebrochene Zähne hat erschweren Sie sich die Arbeit unnötigerweise. Auch hier ist also auf Qualität zu achten! Mit einer Harke ist es aber nicht getan. Wir benötigen eine breite Harke, für die Beet und Grabeflächen und eine schmale Harke, für die Trittpfade und um auch mal zwischen den Pflanzenreihen arbeiten zu können. Wenn Rasenflächen in ihrem Garten vorhanden sind, dann ist es durchaus vorteilhaft, wenn Sie auch eine breite Holzharke haben, es sei denn, Sie bevorzugen hier den Gartenbesen mit den federnden Stahl- oder Bambuszinken. Versuch macht klug! (Seitenanfang)

Die Hacke. Die heute im Handel erhältlichen Hacken entsprechen einer Technik, die es mir ermöglicht, beim Hacken rückwärts zu gehen. Bei der Arbeit mit diesen Geräten kann ich fast aufrecht gehen, was durch die neuartige Konstruktion bedingt ist. So bleibt der aufgelockerte Boden locker hinter der Hacke liegen. Mit den früher üblichen Arbeiten mit der Hau- oder Schlaghacke verglichen, leiste ich heute mit einem weitaus geringeren Aufwand an Kraft die dreifache Arbeit!

Diese intensive Bodenbearbeitung verhilft den Beeten und Flächen zu einem sehr viel besseren Kulturzustand, als es vorher möglich war. So wird die Wasserverdunstung des Bodens verringert und es kann viel häufiger gehackt werden, was wiederum die Erträge steigert und auch eine verbesserte Bodengare mit sich bringt.

Es gibt da noch ein paar Sonderformen der Hacke, die ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen möchte. Es sind dies die Ziehhacken, Bügelzughacken, Brückenhacken (sie lassen sich zum beiderseitigen Hacken einer Reihe verstellen), Zinkenhacken (drei bis vier Zinken), Pendelhacken, Fräshacken mit Pendelmesser, Häufler zum Anhäufeln, ich kann aber auch Saat- und Pflanzfurchen damit erzeugen, z. B. für Porree. Dann gibt es da noch den Kultivator mit seinen sieben, scharfen Gändefußscharen, die ich herausnehmen und in jeder gewünschten Weise den Reihen und Abständen anpassen kann.(Seitenanfang)

Schneidewerkzeuge Gerade wenn ich in meinem Garten Obstbäume und Ziergehölze habe, kann ich auf diverse Messer und Scheeren nicht verzichten. Da ich stets Wert auf einen sauberen Schnitt lege, egal ob nun bei meinen Rosen, Zweigen am Obstbaum oder Hecken und Stauden, ist beim Kauf unbedingt auf Qualität zu achten. Wer hier spart zahlt am Ende drauf!

Unverzichtbar ist für mich inzwischen die Hippe geworden. Dieses häufig angewandte, genial erdachte krumme Gartenmesser eignet sich hervorragend zum Schneiden aller Pflanzenteile. Für totes Holz sind andere Werkzeuge besser geeignet. Beim Glattschneiden größerer Sägewunden an Obstbäumen ist es aber in Ordnung. Die Hippe muß für die jeweilige Größe der Hand nach Maß gekauft werden!

Das Okuliermesser ist anzuwenden, wenn ich an Rosen, Obstbäumen und Fliedersträuchern Veredelungen vorzunehmen gedenke. Es besitzt außer seiner besonders feinen Klinge am unteren Ende des Heftes einen Löser zum Lösen der Rinde bei der Okulation und beim Pfropfen hinter der Rinde. Für andere Arbeiten verwende ich dieses Messer grundsätzlich nicht. Dafür ist es einfach zu schade und auch zu kostbar.

Die Rosenschere dient in erster Linie dem Schnitt von Gehölzen. Bei Obstbäumen ist aber stets ein Nachschnitt mit der scharfen Hippe wegen der besseren Wundverheilung anzuraten. Die einschneidige, allgemein gebräuchliche, Rosenschere hinterläßt beim Schneiden mit dem nicht schneidenden Druckschenkel grundsätzlich Verwundungen und Quetschungen im Pflanzengewebe. Je besser der Schliff der Schere, um so geringer sind die Quetschungen.

Auch die Löwenschere ist einschneidig, bringt aber weit aus glattere Schnitte zum Vorschein. Im Handel gibt es auch zweischneidige Löwenscheren, deren Schnitte ehrlich gesagt nicht zu übertreffen sind. So kann man oftmals bei der Wahl des Werkzeugs auf die Erfahrung des Anwenders schließen.

Wegen der notwendigen Federspannung der Scheren ist ein besonderes Augenmerk auf den Scherenverschluß zu richten. Er darf beim Schneiden nicht zu Blutblasen und anderen Verwundungen in der arbeitenden Hand führen.

Wenn mein Garten eine Hecke hat, so darf eine Heckenschere natürlich nicht fehlen. Auch hier gibt es etliche unterschiedliche Ausführungen. Ich persönlich bevorzuge solche, deren beide Schneiden eine besondere Einkerbung zum Schneiden kräftigerer Äste aufweist. Ist eventuell der ganze Garten mit einer Hecke eingefriedet, so macht es durchaus Sinn, über die Anschaffung einer elektrischen Heckenschere nachzudenken. Auch hier gibt es unterschiedliche Ausführungen und Hersteller.(Seitenanfang)

Zusätzliche Geräte

Als ein seit Alters her bekanntes zusätzliches Gartengerät wäre die Schubkarre zu benennen. Sie hilft mir Zeit und Körperkraft zu sparen. Auch in kleineren Gärten ist sie inzwischen wohl unverzichtbar geworden. Es gibt heute wohl kaum noch eine Karre ohne luftbefüllte Gummireifen. Die Karre sollte so konstruiert sein, daß die Last nicht auf den Holmen, sondern stets auf dem Rad ruht. Sie sollte sich ohne große Kraftanstrengung überkippen lassen. Wie alles Werkzeug, so will auch meine Karre gut gewartet werden. Das heißt also intensive Pflege der Blechwanne, Rostschutz und regelmäßiges Schmieren der Kugellager.

Wenn ich es ausschließlich mit leichten Gartenarbeiten zu tun habe, dann kann auch durchaus der Gärtnerkuli, eine zweirädrige Karre mit Kunststoffkorb und Gummireifen, für mich in Frage kommen, aber eher selten.

Die Handsärolle ist mir ein sehr willkommener Helfer bei der Gartenarbeit. So erleichtert sie mir doch wesentlich die Säarbeit und spart auch noch Zeit und Saatgut. Die Gleichmäßigkeit der Saat bringt nachweislich stärke Pflanzen zu Tage.

Was würde ich bloß ohne den Rillenzieher machen? Um die zeitraubende Arbeit des Ausmessens beider Beetenden und des Markierens der einzelnen Reihen in einem Arbeitsgang für mehrere Reihen gleichzeitig zu erledigen, ist der Rillenzieher genau die richtige Erfindung. Die im Handel erhältlichen Geräte weisen verstellbare Scharen auf, die jeweils nach der Maßeinteilung auf einem Metallbalken eingestellt und auch wieder verschoben werden können. Wenn ich nur wenige Reihen in größeren Abständen habe, werden die nicht benötigten Scharen auf Leerlauf gestellt.

Schier unverzichtbar ist meine Gartenschnur. Sie besteht bei mir aus einem ca. 25 m langem Stück gelber Kunststoffschnur. Ich kann auch festen Bindfaden, den ich zur Erhöhung seiner Haltbarkeit zuvor mit heißem Firnis tränke oder einfach wachse, verwenden. An beiden Enden wird die Schnur an einem spitzen Holzstück befestigt und wie früher als Kind die Drachenschnur über Kreuz um eins der Hölzer gewickelt.

Was wäre mein Garten ohne eine Gießkanne? Da es mir oftmals viel zu mühselig ist, den Gartenschlauch erst auszurollen, ist und bleibt die Gießkanne ein nicht zu entbehrendes Gerät. Die meisten heute in Gebrauch befindlichen Gießkannen dürften wohl aus Kunststoff sein. In unterschiedlichen Größen erhältlich, ist sie in ihrer ovalen Form praktsch zu handhaben und auch nicht schwer.

Wenn ich meine Kanne zum ausgießen von Spritzbrühen verwendet habe, ist auch hier selbstverständlich eine gründliche Reinigung angesagt, um etwaige Unfälle durch Giftstoffe von vornherein zu vermeiden.

Die Gärtnergießkanne weist einen Inhalt zwischen 10 und 12 Litern auf. Für gleichartige Kannen kleineren Formats, beispielsweise Gewächshauskannen mit feinstrahliger Taschenbrause und 4 Liter Inhalt, entscheide ich mich dann, wenn ich viele feine Aussaaten und feine Pflanzen im Frühbeet habe. Diese feinen Kannen haben den Vorteil, daß sie mir die Saaten nicht verschlämmen, was bei den größeren Kannen unvermeidlich ist und somit auch größeren Schaden anrichten kann. Nach dem Gebrauch hänge ich die Kanne mit der Öffnung nach unten auf, so daß sie gut austrocknen kann.(Seitenanfang)

Die Pflege der Geräte

Das A und O guter Arbeit ist ordentliches Gerät! Von daher ist es mir zu einer Selbstverständlichkeit geworden, gerade meine Gartengeräte nach jedem Gebrauch von anhaftender Erde zu reinigen. Das Metall wird mit einem Öllappen eingefettet und alles ordnungsgemäß unter Dach an seinem Platz aufgehängt. Das hat zur Folge, daß ich es jederzeit bei Bedarf wieder finde und nicht erst lange suchen muß. Gepflegtes Werkzeug hat eine lange Lebensdauer und es macht auch viel mehr Spaß, mit sauberem und rostfreiem Gerät zu arbeiten.

Wenn ich ein neues Gerät angeschafft habe, sei es nun ein Spaten, eine Harke oder eine Hacke, dann kann es durchaus vorkommen, daß der Stiel noch rauh ist. In diesem Fall wird der betreffende Stiel vor Gebrauch mit feinem Schmirgelpapier gründlich poliert und anschließend mit Firnis und Lappen tüchtig eingerieben. Auf diese Weise kann ich Wasser- und Blutblasen vorbeugen, die mir sonst sicherlich Kummer machen.

Einmal im Jahr ist es erforderlich, mein Gartenwerkzeug einzuwintern. Hierzu fette ich die Metallteile mit Staufferfett ein. Die Holzteile werden von noch anhaftender Erde befreit und leicht mit Firnis eingerieben. Ist ein Stiel gebrochen, was immer wieder mal vorkommen kann, so ist es jetzt an der Zeit, ihn zu reparieren bzw. durch einen Neuen zu ersetzen.

Loses, wackelndes Gerät führt zu unsicherem Arbeiten und kostet viel Zeit. Mein Handrasenmäher wird auseinander genommen und alle Teile gründlich gereinigt und eingefettet. Der Schmiernippel wird geschmiert und auch die Messer werden mit Staufferfett eingerieben.

Bei der Arbeit soll das Gerät nicht mit den Stielen auf die Erde gelegt werden. So werden die Stiele rauh und scheuern mir anschließend die Handflächen wund. Hacken und Harken müssen immer aufrecht an Wände oder Zäune gestellt werden, mit den Zinken oder den Messern gegen die Wand. Stelle ich sie so auf, daß auf das Gerät getreten werden kann, kann es empfindliche und gefährliche Schläge in's Gesicht geben. Auch bei der Arbeit im Garten ist unabdingbar auf eine Unfallverhütung zu achten. (Seitenanfang)







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