Die Haselnuß ist
nahrhaft und kräftigend

Korkenzieherhasel Bereits im Tertiär, also schon vor Jahrmillionen existierten nachweislich ähnliche Haselformen, wie aus zahlreichen fossielen Blattabdrücken zu ersehen ist. Aus Gräbern in der Jungsteinzeit sind Haselnußfunde bekannt, die darauf hinweisen, daß diese leckeren Früchte schon von den prähistorischen Menschen gegessen worden sind.

Der Strauch der Haselnuß dürfte den meisten Menschen unserer Zeit in seinem blühenden und fruchtenden Zustand wohl bekannt sein. Erst im Spätherbst wachsen die männlichen Blütenstände, die "Würstchen" heran. Im Winter dann stäuben sie ihren reichen Pollen in gelben Wolken aus. Im Herbst sind die Früchte, die Haselnüsse, reif. Die Römer haben den Haselnußstrauch Corylus nach dem griechischen corys (Maske) genannt. Dies, weil der aus Hochblättern gebildete Fruchtbecher die Nuß wie eine Maske umhüllt.

Haselnüsse In früheren Zeiten haben die Ärzte die Nuß zu vielerlei Zwecken anzuwenden gewußt. Dioskurides glaubte, sie sei schädlich für den Magen, beruhige aber den Hustenreiz. Die heilige Hildegard von Bingen empfahl sie zur Heilung von Impotenz. Mattioli hielt sie, zerstoßen und mit Bärenfett vermischt, für ein gutes Haarwuchsmittel. Cato hat in ihr ein schmerzlinderndes Mittel bei Nierenkoliken gesehen.

KorkenzieherhaselEins ist gewiß: Die Haselnuß ist sehr nahrhaft und kräftigend. In jedem Fall ist sie besser verdaulich als die Walnuß. Die Wünschelrute ist bekannterweise aus Haselzweigen angefertigt worden, unter deren Anwendung die Wünschelrutengänger oftmals sehr erfolgreich nach Wasseradern suchten.

Vorkommen: In Europa, außer in den nördlichsten Gebieten, in Hecken, Gebüschen und Wäldern, bis 1800 m.

Merkmale: Bis 5 m hoch. Strauch mit zahlreichen Stämmchen aus gemeinsamer Basis. Blüten knospenartig, mit roten, pinselförmig vorragenden Narben (Februar - März). Frucht: eine hartschalige Nuß, in einem Becher aus zerschlitzten Hochblättern eingeschlossen.

Wirksame Teile: Kätzchen, Rinde junger Zweige, Samen, Blätter.

Medizinische Eigenschaften: Adstringierend, blutreinigend, blutstillend, fiebersenkend, gefäßverengend, schlankheitsfördernd.

Anwendung: Innerlich und äußerlich, siehe einschlägige Fachliteratur.