Nacktschnecken müssen nicht zu
einer Plage werden.

Im Gegensatz zu den Gehäuseschnecken, die keinen wesentlichen Schaden im Garten anrichten, fressen mir die Nacktschnecken geradewegs die Haare vom Kopf. Ganz besonders haben sich diese unliebsamen Gäste auf den Verzehr von leckerem Gemüse und feinem Grünzeug spezialisiert. Doch da kann ich jetzt einen Riegel vorschieben. So kann ich ihnen den Weg versperren, sie in eine Falle locken oder was am einfachsten ist, ihnen durch entsprechende Gaben den Appetit zu verderben.

Leere Beete bleiben übrig, wenn die Schnecken in der Nacht über frisch gepflanzte Setzlinge und auch die eben erst aufgegangene Saat herfallen. Als Neuling im Schrebergarten bin ich bei diesem Problem der Verzweiflung nahe gewesen. Es sind ausschließlich die Nacktschnecken, die über mein Gemüse und die Blütenpflanzen herfallen; die Gehäuseschnecken sind im Vergleich harmlos. Sie nützen mir sogar, indem sie die Gelege der Nacktschnecken auffressen. Besonders in feuchten Sommern und auch nach verregneten Frühlingswochen ist mit einer Schneckenplage zu rechnen. Es gibt Gott lob mehrere unterschiedliche Verfahren, um diese Plagegeister zu vertreiben. Ich werde sie zwar niemals alle los, aber immerhin behalte ich am Ende die Kontrolle, bis zur nächsten Plage. (Seitenanfang)

Tagsüber verstecken sich die Schnecken an feuchten und dunklen Stellen im Garten, das kann z. B. unter Brettern sein, in Polsterstauden oder auch in der Mulchschicht, denn Schnecken sind erst bei Nacht aktiv. In den Verstecken werden auch die weißen Eier abgelegt. Ganz besonders gern legen sie ihre Eier auch in meinem Komposthaufen ab, so daß ich ihre Nachkommen mit dem Kompost im ganzen Garten verteile. Wenn ich beim Unkrautjäten, Umgraben und anderen Arbeiten im Garten auf die oftmals recht stattlichen Gelege dieser Schnecken treffe, werden sie ausgehoben und rückstandslos vernichtet, da kenne ich keine Gnade. Sollte ich nun unter Beerensträuchern oder aber im Kompost an die Gelege nicht so ran kommen, wie es vielleicht erforderlich wäre, besonders während der Legezeit im Frühsommer, so streue ich dort eine Handvoll Senfkörner aus. Wenn diese anfangen zu keimen, tritt aus der Saat das scharfe Senföl aus, das die Gelege zerstört. (Seitenanfang)

Eine Falle für die Schnecken!

Wie oben bereits erwähnt, sind mir die Verstecke der Schnecken durchaus bekannt. Und gerade da kann ich sie erwischen. Also lege ich ein paar Bretter oder Säcke, vielleicht auch Rhabarberblätter und ähnliches auf die Erde und kann dann tagsüber die sich darunter dutzendweise versteckenden Schnecken einsammeln. Sie lassen sich auch mit Scheiben von rohen Kartoffeln anlocken, in diesem Fall sammel ich sie dann bei Dunkelheit unter dem Schein meiner Taschenlampe ein.
Wohin mit den ungebetenen Gästen? Hühner wie auch Enten sind dankbar für eine derartige Extramahlzeit. Sie lassen sich weit ab von meinem Garten auch auf einer Wiese aussetzen. Oder sie werden mit kochendem Wasser übergassen und das war es dann. (Seitenanfang)

Auch die Bierfallen haben sich bei der Schneckenbekämpfung bewährt. Die kleinen Tierchen sind geradezu süchtig nach diesem leckeren Gerstensaft. Ich gehe dabei wie folgt vor: Es werden ein paar alte, ausgewaschene Konservendosen oder Jogurtbecher in den Boden eingegraben und mit Bier gefüllt, wenn die Schnecken dann im Vollrausch sind, fallen sie hinein und ertrinken. Pech ist nur, wenn es regnet, dann verwässert das Bier und verliert seine Wirkung. Also eventuell ein Dach darüber spannen. Wer will denn schon gern einen ganzen Kasten Bier nur für die blöden Schnecken opfern?

Recht gut hat sich auch der Schneckensirup bewährt. Dieses dickflüssige Mittel ist im Handel unter dem Namen Limagard erhältlich. Ich grabe dafür ein paar kleinere Gruben in den Boden in die ich Limagard reingieße. Dieser den Schnecken wohlschmeckende Sirup lockt sie an und sie ertrinken letztendlich darin. Die verstorbenen Schnecken werden dann einfach unter gegraben. (Seitenanfang)

Hindernisse für Nacktschnecken

Nun gibt es da noch die Möglichkeit, Schneckenzäune um die Beete herum zu bauen. Dies ist zunächst zwar eine kostspielige Angelegenheit, befreit mich aber für Jahre von der Schneckenplage auf den Gemüsebeeten. Sie erfüllen also durchaus ihren Zweck. Die Schneckenzäune bestehen aus Kunststoff. Zur oberen Kante hin haben sie einen nach außen gebogenen, scharfen Rand, der von den Schnecken nicht überkrochen werden kann. Wer handwerklich etwas geschickt ist, der kann sich diese Art Schneckenzaun auch selbst aus verzinktem Blech bauen. Es gibt da aber auch noch ein paar altbewährte Hausmittel, die die Schnecken mehr oder weniger von den Pflanzen abhalten. Wenn das Wetter trocken ist, streue ich Sägemehl oder Holzasche um die jungen Pflanzen herum. Über diese Oberfläche werden die Schnecken nicht herüber kriechen. Den selben Effekt kann ich auch mit Algenkalk, Steinmehl und Sand erreichen. Ein weiteres Hausmittelchen ist es, wenn ich Mulch auslege. Hier hat sich Adlerfarn, Holunderblätter, Rainfarn und Schafgarbe so wie auch Thujazweige bestens bewährt, weil diese Pflanzen die Schnecken allein durch ihren starken Geruch vertreiben. (Seitenanfang)

Wenn ich keimende Saat im Garten habe, die von den Schnecken befallen werden könnte, so bestreue ich sie mit Weizenkleie. Das mögen die Schnecken gar nicht und bleiben weg. Die Aussaat von sogenannten Lockpflanzen hat sich bei Schnecken bisher nicht bewährt. Ich kann zwar Tagetes pflanzen, wo die Schnecken ganz heiß drauf sind, nur verdirbt ihnen das anschließend noch lange nicht den Appetit auf meinen Salat, Erdbeeren oder Kohlrabi. - Schnecken werden auch sehr gern von Igeln, Blindschleichen, Kröten und Eidechsen gefressen. Sie können mir also helfen, die Anzahl der Schädlinge auf ein erträgliches Maß zu dezimiren. Weil ich ihnen dafür dankbar bin, habe ich in meinem Garten einen Platz aus Feldsteinen, Gehölz und Reisighaufen für sie angehäuft. So helfen wir uns gegenseitig. Eine gelungene Symbiose! (Seitenanfang)







Hahn Löffelente Konservendose Hühner Küken Igel