Heilkunde und Geschichte
der Kräuter und Gewürze!

Papyrusrolle Bereits 2000 Jahre vor den ersten Ärzten der griechischen Antike sind die Ägypter mit der Heilkunde vertraut gewesen, wie wir heute wissen. Der deutsche Ägyptologe Georg Ebers hat im Jahre 1873 eine umfangreiche Papyrusrolle erworben. Die Endzifferung der Einleitung ergab: Hier beginnt das Buch zur Herstellung von Heilmitteln für alle Partien des menschlichen Körpers. Inzwischen hat es sich erwiesen, das diese Schrift die früheste uns bekannte Abhandlung ägyptischer Heilkunde ist. Die Schrift befaßt sich sowohl mit inneren Krankheiten als auch mit einer Liste von Heilmitteln. Zwei der Rezepte stammen nachweislich aus der 6. Dynastie, rund 2.400 Jahre vor Christus.

Im Palast des Pharao ist seinerzeit ein ganzer Stab von Heilkundigen beschäftigt gewesen. Darunter auch Spezialisten für Zahn- und Augenheilkunde. Herodot, ein griechischer Geschichtsschreiber vermerkt in seinen Aufzeichnungen: In Ägypten ist jeder Arzt nur für eine einzige Erkrankung zuständig, ihre Zahl ist darum sehr groß. In eben dieser Zeit ist in Oberägypten, am Tempel von Edfu, eine Schule für Heilkunde ins Leben gerufen worden. In dieser Schule ist eigens ein Kräutergarten angelegt worden.

An dieser Stelle möchte ich einmal aufführen, welche Pflanzen von den Ägyptern am häufigsten verwendet wurden, als da sind: Wacholder, Koloquinthe, Granatbaum, Lein, Wilder Fenchel, Ahorn, Kardamompflanze, Kreuzkümmel, Knoblauch, Senna, Madonnenlilie und Rizinus. Die Alraunwurzel, die in den Arzneibüchern des Mittelalters eine bedeutende Rolle spielte, fand hier bereits Erwähnung. Auch die schmerzlindernde Wirkung des Schlafmohns ist den alten Ägyptern bereits bekannt gewesen.

Mörser Im Laufe der Zeit erhielten die Heilkundigen auch datailierte Kenntnis über die genaue Dosierung bei der Herstellung und Anwendung der einzelnen Drogen. Dises fachliche Wissen sollte die Grundlage für das uns heute bekannte ärztliche Rezept sein. Campbell Thompson, einem britischer Assyrologen ist es 1924 gelungen, etwa 250 Pflanzen, Mineralien und andere Stoffe zu identifizieren, die von den babylonischen Medizienern als Heilmittel verwand worden sind. Denn die Kenntnisse der Ägypter haben auch in Mesopotamien Verbreitung gefunden. Darunter befanden sich in erster Linie die Tollkirsche als Mittel gegen Krämpfe, Husten und Asthma so wie der auf mesopotanischen Tafeln erwähnte indische Hanf der auf Grund seiner schmerzlindernden Eigenschaften bei Bronchitis, Rheumatismus und Schlaflosigkeit verordnet worden ist.

Das in Hanf enthaltene Cannabidiol wird auch heute noch gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Es hilft unter anderem gegen Schlaflosigkeit, entzündliche Schmerzen, Burn-Out, Epilepsie und Angststörungen. Da der Inhaltsstoff weder psychoaktiv ist, noch abhängig macht, ist er zur Selbstmedikation geeignet. Dies kann in Form von CBD Ölen, Kapseln oder Tee erfolgen. Generell werden viele Heilpflanzen zu Tee verarbeitet und gern zur Linderung von verschiedenen Beschwerden genutzt. Kamillentee hilft bei Bauchschmerzen und Übelkeit, Salbeitee bei Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund, Tee aus Thymian lindert Reizhusten.