Trocknen der
gesammelten Heilpflanzen

So erwünscht die direkte Sonneneinwirkung manchmal am Anfang auch sein mag, so sollten Pflanzen, die extrem viele flüchtige Stoffe enthalten, (z. B. Doldengewächse und Lippenblütler), im Nachhinein vor der Sonne geschützt bleiben. Die Gefahr, das sie sonst einen großen Teil ihrer wertvollen Wirkstoffe verlieren, ist einfach zu groß.

Einen Teil ihres Wassers gibt die Pflanze beim Trocknen ab, das ist klar. Da dieser Vorgang sehr wichtig ist, sollte er so bald als möglich beginnen. Bevor ich mich aufmache, die gewünschten Heilkräuter zu sammeln, treffe ich zu hause bereits alle notwendigen Vorbereitungen, in dem ich mir die erforderlichen Utensilien zurecht lege.

Maiskolben Das alle Pflanzenarten separat für sich getrocknet werden müssen, bedarf wohl keiner gesonderten Erklärung. Will sagen, daß keine aromatischen Pflanzen mit anderen zusammen in einem Büschel aufgehängt werden. Mitunter ist es erforderlich, das ein Teil der Pflanze gewaschen wird, wenn zum Beispiel die Blätter verstaubt oder verschmutzt sind; unmittelbar danach lasse ich sie in warmer Luft bis zum Anwelken trocknen.

Die geernteten Wurzeln werden vor dem Trocknen auch sorgfältig und gründlich gewaschen und dann sofort (noch frisch) in ein bis zwei Zentimeter lange Stücke zerschnitten. Zwei Gründe sind hierfür ausschlaggebend: erstens trocknen kleine Stücke schneller als eine ganze Wurzel und zweitens ließe sich die getrocknete Wurzel später nur mit Mühe zerkleinern.

Sind die Kräuter in der Sonne gewelkt, werden sie schattig in einem gut durchlüfteten Raum getrocknet. Jetzt sollten Die Heilpflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein! Doch wie geht das mit dem Trocknen nun eigentlich so richtig vor sich? Bündel (von Stengeln) und Äste (von Bäumen und Sträuchern) hänge ich mit den Spitzen nach unten an eine im Raum gespannte Schnur. Vom Stengel abgetrennte Blätter, Blüten und Wurzeln breite ich getrennt in mit Jute ausgekleideten, flachen Harassen aus. So ist auch von unten eine Luftzufuhr möglich. Beeren lege ich in einen entsprechend großen, flachen Pappdeckel zum trocknen ab, den ich alle paar Tage einmal ein wenig durchschüttel, damit auch die unteren Schichten nicht zu kurz kommen.